![[personal profile]](https://www.dreamwidth.org/img/silk/identity/user.png)

Genre: m/m (yaoi/slash Original in Buchform); Fantasy
Inhalt:
Um seine Familie zu ernähren, verbringt der junge Scarlet die Sommer fern der Heimat und kehrt erst bei Anbruch des Winters zurück. Normalerweise betätigt er sich dann als Hausierer, um auch jetzt seinen Anteil zum Auskommen seiner Lieben zu leisten. Doch in diesem Jahr ist alles anders: Eine Räuberbande beherrscht den Pass, den Scarlett auf seinem Weg in die Stadt überqueren müsste.
Als der berüchtigte Hauptmann der Bande, Liall, zum ersten Mal auf Scarlett trifft, ist er beeindruckt von der Schönheit des jungen Mannes und fordert im Scherz einen Kuss als Wegezoll. Ein Preis, den der starköpfige Scarlett ihm ganz entschieden verweigert. Stattdessen versucht Scarlett auf verschiedenste Weise dennoch den Pass zu überqueren. Nur, um jedes Mal im letzten Moment von den Räubern erwischt zu werden. Und mit jedem gescheiterten Versuch steigt auch der Preis, den Liall von ihm fordert...
Meine Meinung:
Um ehrlich zu sein, ich war nicht besonders beeindruckt von diesem Buch. Ich habe vielleicht etwas zu viel davon erwartet, nachdem es mir mehrmals empfohlen worden war und die Besprechungen dazu in der Regel sehr positiv sind.
Es handelt sich hier um eine typische Onlinegeschichte in Buchform, die viele beliebte Klischees bedient. Das spürt man vor allem an den Charakteren: Scarlett ist klein, zierlich, hübsch und zart, Liall groß, muskulös und männlich. Die klassische Konstellation also, die man vor allem in YAOI-Manga gerne findet. Ich weiß, dass viele diese Kombination mögen, mich persönlich nervt diese Art von Pärchen. Vor allem dann, wenn, wie hier, der zierliche Charakter so verweiblicht wird, dass man nur einige Worte ändern müsste, um daraus einen typischen Hetero-Liebesroman zu machen.
Wie man sich bei dem Titel schon denken kann: Die Geschichte ist angelehnt an das Märchen vom „Rotkäppchen“ und viele Szenen beziehen sich auf das Märchen. Das ist eine nette Idee und meistens auch sehr amüsant umgesetzt, etwa wenn Scarlett sich selbst als Großmutter verkleidet, um den großen, bösen Wolf zu täuschen.
An und für sich wäre das Buch ein netter Liebesroman. Nichts Besonderes, aber immerhin amüsantes Lesefutter. Wäre da nicht ein Detail: Es ist der erste Band einer Trilogie und leider nicht wirklich abgeschlossen (zudem werden Dinge wie Lialls und Scarletts erste gemeiname Nacht auf beinahe alberne Weise hinausgezögert – man will ja auch noch etwas in Band 2 bieten können). Ich habe nach dem wenig befriedigenden Ende des Buches ein wenig gestöbert und bin zu der Einsicht gekommen, dass es sich hier im Wesentlichen um eine einzige, in drei Teile gehackte, Geschichte handelt. Das ist etwas, was mich wirklich ärgert. Ich weiß, der Autor wird sich mit diesem Büchlein in kleiner Auflage keine goldene Nase verdienen, aber ich als Leserin sehe es nicht ein, 30 Euro zu bezahlen, um eine einzige Geschichte zu lesen, die noch dazu nicht so gut ist, dass ich diesen Betrag dafür als angemessen empfinden würde.
Trotz toller Cover und trotz der Neugier, die nach dem Ende des ersten Bandes durchaus da ist: Ich werde mir kein weiteres Buch der Trilogie kaufen.